Kohlenstoffstähle, Automatenstähle

Über den Werkstoff

Kohlenstoffstähle und Automatenstähle gehören zu den wichtigsten Werkstoffen in der metallverarbeitenden Industrie – insbesondere dort, wo hohe Festigkeit, gute Bearbeitbarkeit oder elastische Eigenschaften gefordert sind. Sie kommen zum Beispiel in der Feinmechanik, Uhrentechnik, Medizintechnik oder im Instrumentenbau zum Einsatz.

Kohlenstoffstähle

Kohlenstoffstähle bestehen hauptsächlich aus Eisen mit einem variablen Kohlenstoffanteil (typisch 0,25–1,00 %), der die mechanischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit, Härte und Elastizitätsmodul stark beeinflusst. Je höher der Kohlenstoffgehalt, desto härter und spröder ist der Werkstoff.

Einige gebräuchliche Werkstoffe im Jacques Allemann-Portfolio:

  • 100Cr6 (1.3505 / 100C6)
    Hochlegierter Wälzlagerstahl mit ca. 1,0 % C und 1,5 % Cr. Ideal für Anwendungen mit hoher Verschleissbeanspruchung und ausgezeichneter Härtbarkeit.
    Einsatz: Wälzlager, Präzisionslager, Ventilkomponenten

  • C72D (1.0617 / 1070)
    Unlegierter Federstahl mit hohem Kohlenstoffgehalt (~0,70 %), geeignet für wärmebehandelte Bauteile mit hoher Elastizität.
    Einsatz: Federn, Clips, mechanische Kleinteile

  • Klavierseitendraht (1.1211)
    Speziell für hochfeste Drähte wie z. B. für Federn oder Musikinstrumente. Wird oft patentiert gezogen, um maximale Festigkeit zu erreichen.
    Einsatz: Federdrähte, Klaviersaiten, technische Spiralen
Automatenstähle

Automatenstähle sind speziell für die spanende Bearbeitung optimiert – besonders beim Drehen und Fräsen. Durch Zusätze wie Blei (Pb), Schwefel (S) oder Phosphor (P) entstehen kurze Späne und eine bessere Spanabfuhr. Diese Stähle sind jedoch nicht für Wärmebehandlungen oder Schweissprozesse geeignet.

Typische Legierungen:

  • 11SMnPb37 (1.0737 / S300Pb)
    Klassischer Blei-Automatenstahl mit sehr guter Zerspanbarkeit. Enthält ca. 0,35 % C, 1,5 % Mn und Pb-Zusatz.
    Einsatz: Serienteile auf Automaten, Schrauben, Präzisionsdrehteile
  • Labor Pb (1.0759 / 70SPb20)
    Blei-legierter Automatenstahl mit besonders feiner Gefügestruktur, geeignet für Kleinbauteile mit engen Toleranzen.
    Einsatz: Medizintechnik, Analyseinstrumente
  • LAW100PB / Sandvik 20AP (1.1268 + Pb)
    Werkzeugstahl mit hohem Kohlenstoffgehalt (~1 %) und Blei-Zusatz für beste Bearbeitbarkeit.
    Einsatz: Kleinteile mit erhöhter Härte, Messinstrumente
Spezialitäten

4C27A / X22CrMoNiS13-1 (F899)
Nichtrostender martensitischer Stahl mit Schwefelzusatz für bessere Bearbeitbarkeit. Gängige Norm für chirurgische Instrumente.
Einsatz: medizinische Schneidwerkzeuge, Dentaltechnik

Kohlenstoffstähle, Automatenstähle

Beschreibung Datenblatt
1.0617 - unlegierter Stahlguss / C72D / AISI 1070 / G10700
1.0737 - Automatenstahl - 11SMnPb37 / S 300 Pb jas-010-werkstoffdatenblatt-1.0737-draht.pdf PDF
1.0759 - Automatenstahl / Labor PB / 70 SPb 20
1.1014 - unlegierter Weichstahl / RFe80
1.1211 - Federstahl / Klaviersaitendraht jas-011-werkstoffdatenblatt-1.1211-draht.pdf PDF
1.1268+Pb - Automatenstahl / LAW100PB / AISI 1095
1.1268+Pb - Automatenstahl / Sandvik 20AP jas-020-werkstoffdatenblatt-20ap.pdf PDF
1.3505 - Wälzlagerstahl / 100Cr6 / 100C6 jas-012-werkstoffdatenblatt-1.3505-draht.pdf PDF
1.4197 - martensitischer rostfreier Edelstahl / Sandvik 4C27A / AISI 420F jas-028-werkstoffdatenblatt-1.4197.pdf PDF

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